Paroedura Picta/Madagaskar Großkopfgecko

Paroedura picta stammen aus Madagaskar. Als Typuslokalität wird St. Augustin angegeben, von wo aus sich das Verbreitungsgebiet bis nach Tolagnaro im Ostenund bis nach Morondaya im Norden erstreckt. Dort bewohnt Paroedura picta vielerlei Lebensräume. Von trockenen Primärwäldern bis zu den Parkanlagen der dortigen Hotels.


Die Geckos verstecken sich dort tagsüber unter Steinen, abgestorbener Rinde, Laub oder im Wurzelbereich der Böume.


Das Klima ist durch lange Trockenphasen geprägt mit mäßigem bis sehr wenig Niederschlag. Die Trockenzeit liegt in unserem Sommer. In dieser Zeit erreichen die Temperaturen gerade mal einen Mittelwert von 20°C und können sogar bis auf 14°C fallen. In unserem Frühjahr und Herbst hingegen steigen die Temperaturen bis auf 27°C bis hin zu weit über 30°C.

Paroedura picta verfügt über eine weitestgehend glatte Beschuppung und klar abgegrenzten Zeichnungselementen. Die Zeichnung besteht vorwiegend aus Beige- und Brauntönen. Am Kopf hat er ein dunkles Augenband, welches bis hin zur Nasenspitze reicht. Auf dem Rücken befinden sich 3-4 dunkelbraune Bänder, die in etwa doppelt so breit sind wie die dazwischen befindlichen hellbeige gefärbten Bänder, wobei die hellbeige gefärbten Bänder die Grundfarbe darstellen. Die Bauchunterseite und der Schwanz weisen ebenfalls die helle Grundfarbe auf. Der Schwanz ist grob beschuppt und ebenfalls braun bis dunkelbraun gebändert, was an die Jungtierzeichnung erinnert.


Die Schlüpflinge haben eine deutlich klar abgegrenzte Bänderzeichnung, die sich vom Kopf bis zur Schwanzspitze fortsetzt und besteht aus hellbeigen, selten gelblichen und braunen, oftmals schwarz eingefassten Abschnitten. Ein Dorsalstreifen kann bei einigen Tieren auftauchen. Dieser verläuft dann vom Nacken bis zur Schwanzspitze und trägt die helle Grundfarbe der Tiere.


Die erfolgreiche Zucht in der Terraristik hat inzwischen auch einige Farbvarianten hervorgebracht. So erstrahlt der Morph "Xanthic/Amel)" in sehr hellen Beige - Gelbtönen, wobei die Grundfarbe der Tiere hellbeige bleibt. Durch das Nachzüchten der Tiere gibt es den Dorsalstreifen bei deutlich mehr Tieren in der Terraristik als in freier Natur. Teilweise weisen die Tiere wenig bis gar keine Zeichnung mehr auf, bis auf den Dorsalstreifen und dem typischen Streifen im Gesicht.


Die Augen von Paroedura picta variieren zwischen silber gräulich bis zu bernsteinfarben, oftmals durchädert. Die Pupille ist schlitzförmig vertikal.


Paroedura picta gehört zu den mittelgroßen Vertretern seiner Gattung und erreicht eine KRL von 7,6cm und eine SL von 5,4cm. Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen. Das größte Männchen welches bislang gefunden wurde hatte eine GL von 17cm.


Schlüpflinge weisen eine Schlupfgröße von gesamt 4,5-5,5cm auf.


Das Gewicht von Paroedura picta variiert stark und hängt von verschieden Faktoren ab wie Größe, Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand. Grundsätzlich können Paroedura picta zwischen 18g und 30g wiegen. Männchen wiegen in der Regel mehr als Weibchen. Da sie sehr gierige Fresser sind können sie, bei zu wenig Bewegung, auch recht schnell verfetten. Dies führt meist zu einem verfrühten Ableben der Tiere. Eine ausgewogene, nicht zu fettreiche Ernährung, sowie genügend Bewegungsmöglichkeiten sind daher, für ein langes Leben der Tiere förderlich.


Zur Lebenserwartung sind aus der Natur keine Angaben bekannt. In der Terrarienhaltung wird angegeben, dass die Tiere bei guter Pflege bis zu 10 Jahre alt werden können.


Paroedura picta unterliegt keiner gesetzlichen Schutzbestimmung und ist nicht meldepflichtig.

Paroedura picta ist ein leidenschaftlicher Esser. Alles was reinpasst wird verspeist. Von Grillen über Schaben, Bienenmaden, Mehlwürmern, Heuschrecken bis hin zu kleineren Zophobas wird alles dankbar gefressen.


Jungtiere fressen entsprechend kleineres Futter wie Ofenfischchen, Micro Grillen, Buffalo Würmer und kleinste Schaben.

Paroedura picta wird als äußerst bodenbewohnende Art beschrieben, jedoch können die Tiere durchaus gut und viel klettern. Die vorhandenen Haftlamellen an den Zehen sind jedoch verkümmert und machen es ihnen unmöglich an glatten Wänden, wie Glasscheiben oder Kunstoff hinauf zu klettern. An Kork, Rinde und dergleichen können sie sich sehr gut festhalten aufgrund der ausgeprägten Krallen an den Zehenspitzen.


Die Geckos sind dämmerungs- und nachtaktiv und suchen sich tagsüber Schutz unter Wurzeln, Steinen und Rinden. Sowie die Dämmerung anbricht gehen die Tiere auf die Jagd und suchen das andere Geschlecht auf um sich zu paaren. Bei Gefahr können die Tiere ihren Schwanz einmalig abwerfen. Dieser wächst als sogenanntes Regenerat wieder nach.

Paroedura picta Männchen sind äußerst aufdringlich gegenüber den Weibchen und paaren sich viele Male in nur einer Nacht. Für die Weibchen ist dies sehr stressig. Der Paarungsakt an sich dauert meist nur ein paar Minuten. Die Männchen gehen dabei sehr ruppig vor, beißen dem Weibchen in den Nacken und halten es so fest bis sie fertig sind. Wunden entstehen dabei aber meist nicht.


War die Paarung erfolgreich, wird das Weibchen in den nächsten 2 Wochen Eier legen. In dieser Zeit haben die Weibchen einen erhöhten Calcium + D3  und Futterbedarf. Ein Weibchen kann bis zu 30 Eier im Jahr produzieren. Auch bis zu 60 Eier sind möglich, jedoch nicht zuträglich für das Weibchen. Ein Gelege besteht meist aus zwei Eiern, manchmal nur eines. Die Eier werden mit maximal 24h Abstand im Boden vergraben. Sie sind ca. 8,9 - 12m x 11,4-14mm groß und hartschalig.

Im Terrarium ist eine Zeitigung möglich, jedoch besteht ein hohes Risiko das die Schlüpflinge von den Eltern gefressen werden. Die Inkubation im Inkubator kann auf leicht feuchtem Substrat wie Vermiculit, Perlit oder Sand erfolgen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60% und 70% liegen. Befruchtete Eier schimmern nach ein paar Tagen rosa, da sich erste Äderchen  bilden. Unbefruchtete Eier hingegen schimmern gelb und es bilden sich keine Äderchen. Bei Temperaturen zwischen 24°C und 30°C schlüpfen die Tiere nach 40-90 Tagen. 

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